Lateinamerika Discover
Lateinamerika Discover ein Produkt von Sommer Fernreisen - seit 1987

Flora/Pflanzen in Lateinamerika

Jährlich kommen viele Besucher nach Lateinamerika, um das faszinierende Tropenparadies zu erleben und um Sonne und Wärme zu genießen. Dabei kommen sie mit der vielfältigen Flora von Lateinamerika in Berührung, sei es an Straßen, am Strand, im Hotelgarten oder auf Märkten. Manche Pflanzen sind einem als Topf- und Schnittblumen oder als tropische Früchte vertraut. Jedoch viele Bäume, Sträucher und Kräuter oder angebotene Früchte und Fruchtstände kann man zunächst nicht benennen.

Wir empfehlen Ihnen einen guten Pflanzenführer wie Ulmer Naturführer „Tropenpflanzen“. Mit Abbildungen und Texten sind Sie in der Lage die häufigsten Zier- und Nutzpflanzen der Tropen zu bestimmen.

Blütenpflanzen sind schon vor langer Zeit und oft über weite Strecken aus ihrer ursprünglichen Heimat in andere Länder und Kontinente gebracht worden. Das hat dazu geführt, dass uns zahlreiche Pflanzenarten heute in allen tropischen Regionen begegnen. Sie sind zu wahren Kosmopoliten geworden. Von vielen Nutzpflanzen, deren Domestikation schon vor Jahrtausenden begann, sind die ursprünglichen Verbreitungsgebiete heute nicht mehr sicher nachweisbar.

Nicht alle hier behandelten Pflanzen haben ihre ursprüngliche Heimat in den Tropen. Vorgestellt werden auch einige Arten, die aus subtropischen und mediterranen Regionen stammen. Entscheidend für ihre Berücksichtigung war allein die Tatsache, dass sie in tropischen Gärten als Zier- oder Nutzpflanzen zu finden sind.

Flora Südamerikas

Ungefähr ein Fünftel der Landfläche Südamerikas ist mit Wald bedeckt. Dieser stellt ein Viertel globaler Waldbedeckung dar.

Die Länder Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Brasilien und Peru weisen im Amazonasbecken mit 8 Millionen Quadratkilometern die artenreichste Flora weltweit auf. Alleine die Hälfte davon entfällt auf Brasilien. Wissenschaftler haben über 12.000 Baumarten alleine im Amazonas Regenwald spezifiziert und immer wieder werden neue Baumarten entdeckt.


Urwaldriesen im Tropenwald

Wenn man den Urwald das erste Mal besucht, bekommt man den Eindruck, dass der tropische Regenwald und der Bergnebelwald nur aus Bäumen bestehen, ohne die einzigartige Artenvielfalt wahrzunehmen. Bis zu 250 Baumarten findet man auf 1.000 m² vor. Die Bäume bilden das Haus für viele Pflanzen und Tiere, die in den verschiedenen Stockwerken der Bäume leben. Baumriesen wie der Kapokbaum mit 40 m bis 60 m sind keine Seltenheit. Die mächtigen Stämme dieser Urwaldriesen die mehrere Meter Durchmesser haben können, verzweigen sich erst in großer Höhe zu weiten, oftmals abgeflachten Baumkronen. Eine weitere Besonderheit sind Würgefeigen, die Lebensraum für ein einzigartiges eigenes Ökosystem bieten; sie dienen Tausenden von Arten aller Größen, Farben und taxonomischen Gruppen als Heim, Nahrung, Schutz und Lebensraum. Mehrere Meter hohe rippenartige Brettwurzeln verleihen dem Giganten die nötige Standfestigkeit. Das Besondere dieser Baumart ist, dass diese zuerst von oben nach unten wächst. Sie keimt als kleiner Samen in der Baumkrone des Wirtbaums und umwuchert diesen mit den Jahren bis sie ihn schließlich erwürgt. Dieser vermodert in den Fangarmen der Würgefeige, so dass diese schließlich alleine dasteht.


Stockwerkbau des Urwaldes

In dem sonnendurchfluteten Baldachin der tropischen Regenwälder herrscht das Leben. Die Baumkronen der Urwaldgiganten sind von oben nach unten in Schichten wie Stockwerke eines Hauses angeordnet. In jedem Stockwerk herrschen andere Lichtverhältnisse und ein anderes Klima. Auch die Epiphyten (Luftwurzler) und die Bewohner des Baumes unterscheiden sich von Stockwerk zu Stockwerk.


Epiphyten erhöhen die Artenvielfalt der Regenwälder

Die Epiphyten leben vorwiegend in den Baumkronen und machen bis ein Drittel aller Pflanzenarten aus. Wegen der hohen Verfügbarkeit von Wasser in Form von Regen und Nebel sind Epiphyten in Bergregenwäldern in Höhen zwischen 1.000 und 2.500 Metern am weitesten vorhanden. Die bekanntesten Epiphyten sind die Orchideen (Orchidaceae), Farne (Pteridophyta), Aronstabgewächse (Araceae) und Bromelien (Bromeliaceae), aber auch Kakteen, Moose und Flechten befinden sich unter den Epiphyten. Die Hälfte der nahezu weltweiten 30.000 Epiphytenarten befinden sich in der Neotropis, die sich von Mexiko bis nach Südamerika ausdehnt.


Wurzelwerk der Baumriesen im Urwald

Weil diese Bäume nicht tief im Boden wurzeln, bilden sie je nach Art stabilisierende Stelz-, Stütz- und Brettwurzeln, die dem Baum Standfestigkeit geben. Bei einigen Baumarten nehmen die Flachwurzeln den Umfang der Baumkronen ein, so dass der Baum statisch abgesichert ist.


Das Geheimnis des Wachstums der Urwaldvegetation

Man fragt sich, wie die tropischen Regenwälder Amazoniens auf ausgelaugten, nährstoffarmen Böden wachsen können, die nur eine dünne Humusschicht aufweisen. Dies funktioniert nur durch den fast täglichen Regenfall und besonders durch das Zusammenwirken von Pilzen und Mikroorganismen, die effiziente Verwerter von allen organischen Materialen wie Blätter und zu Boden gefallenen morschen Ästen sind.

Was Kleinlebewesen wie Regenwürmer, Termiten, Ameisen, Käferlarven, Raupen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßer nicht abzubauen vermögen, wird im Boden von Mikroorganismen, Bakterien und Pilzen erledigt.


Verborgene Naturschätze in den Feuchtwäldern Südamerikas

Regenwälder beherbergen unermessliche Bestände von unzähligen faszinierenden Tier- und Pflanzenarten. Für unser Weltklima sind sie von entscheidender Wichtigkeit. Vieles ruht noch unentdeckt in der kaum überschaubaren Artenfülle. Der Amazonas hat weltweit die höchste Artendichte. Der reichen Flora und den frühen Hochkulturen Süd- und Mittelamerikas verdankt die Menschheit eine lange Reihe wertvoller Kulturpflanzen wie Kautschuk, Mais, Tomate, Kakao, Vanille, Ananas, Kartoffel und Bohne.


Heilpflanzen aus der Regenwaldapotheke

Niemand weiß genau die Anzahl der Heilpflanzen auf unserer Erde. Sie soll zwischen 50.000 bis 60.000 Pflanzenarten liegen. Immer wieder entdecken Forscher neue Heilpflanzen oder neue heilsame Eigenschaften schon bekannter Pflanzen.

Unschätzbar ist das Wissen der Indigenen, die in und mit dem Urwald leben, wo mehr Medizinal Pflanzen als in jeder anderen Region der Erde wachsen. Die Schamanen und Curanderos (Heiler) kennen und nutzen Blätter, Blüten, Früchte, Wurzeln oder Rinde von Pflanzen, überliefert von Generation zu Generation, um Krankheiten zu behandeln. Von ihnen hat unsere Pharmakologie vielfach profitiert. Diverse Medikamente gegen Krebs, Malaria, Herzkrankheiten, Bronchitis, Diabetes, Allergie, Husten, Schmerzen, Durchfall – ihre Wirkstoffe kommen aus der Urwaldapotheke.


Orchideen die Königin der Blumen

Orchideenliebhaber werden in den unterschiedlichen Höhenstufen der Andenländer und im Tiefland des Amazonasbeckens fündig, wo tausende verschiedene Orchideenarten gedeihen, die hauptsächlich epiphytisch (auf anderen Pflanzen wachsend), zum Teil aber auch terrestrisch (auf dem Boden wachsend) oder lithophytisch (auf Steinen wachsend) vorkommen. Etwa 1.000 Gattungen mit 15.000 bis 30.000 Arten werden von den Botanikern weltweit verzeichnet. Viele Orchideen in Südamerika bilden prächtige Blüten aus wie z.B., die Cattleya, manche jedoch sind schlicht und winzig. Orchideen bilden Luftwurzeln aus, mit denen sie Wasser und Nährstoffe aus der Luft entnehmen. Eine der bekanntesten Orchideen, die in der Gewürz- und Speiseindustrie Einzug gefunden hat, ist die Vanille.

Hinweis: Sämtliche Angaben wurden mit bestem Gewissen gemacht. Bei diversen Länderangaben wurde als Quelle Wikipedia herangezogen, um Ihnen aktuelle Länderdaten zu geben. Wir behalten uns jedoch Änderungen, Fehler und Irrtum vor.